Ich, und wahrscheinlich die meisten Leute, die diesen blog lesen, haben das Glück von Krieg, Hunger, Naturkatastrophen und anderem Leid unberührt aufgewachsen zu sein. Keiner von uns weiß, wie es ist die Heimat zu verlieren, nichts zu essen zu haben, kein Dach über dem Kopf. Wir hatten das große Glück, mehr als 40 Jahre nach dem 2. Weltkrieg geboren worden zu sein. Natürlich wissen wir etwas darüber. Wir lesen es in Büchern, sehen die Bilder im Fernsehen, lernen es in der Schule. Jeder vernünftige von uns weiß, das so etwas nie wieder geschehen darf. Aber können wir es wirklich begreifen? Können wir verstehen, wie es ist, verfolgt zu werden, für das was wir glauben? Verfolgt zu werden, weil unsere Haut eine bestimmte Farbe hat? Verfolgt zu werden, weil wir aus einem bestimmten Land kommen? Können wir verstehen, was der Krieg bedeutet? Können wir verstehen, wie es ist, wenn man die Nachricht bekommt, dass der Vater oder der Bruder gefallen ist? Können wir verstehen, wie es ist, die Mutter bei einem Bombenangriff zu verlieren? Können wir verstehen, wie es ist, wenn plötzlich alles, von dem man dachte es sei richtig, sich als eine Lüge herausstellt?
Ich glaube wir können es versuchen. Aber richtig fassen können wir es wohl nicht. Wir haben es, zum Glück, nie erleben müssen.
Ich hatte immer große Skrupel meine Großeltern nach dem Krieg und der Nachkriegszeit zu fragen. Ich weiß nicht sicher warum. Aber als ich meine Oma, die aus Rastatt kommt, nach dem Leben in der französischen Besatzungszone fragte, hat sie mir ganz offen ein paar ihrer Erinnerungen erzählt. Sie hat mir erzählt, wie ihrer Eltern verhaftet wurden, weil sie nach der Sperrzeit noch in die Backstube ein paar Häuser wollten. Meine Oma und ihre Geschwister standen heulend vor dem Gefängnis, bis die Eltern am Mittag des nächsten Tages entlassen wurden. Ich hätte solche Angst gehabt...
Außerdem hat sie erzählt, wie sie einem marokkanischen Soldaten eine gescheuert hat, als der ein bisschen zu aufdringlich wurde, und sich dann in der Kirche versteckt hat. Dass der Pastor gedroht hat seinen Hund auf den Soldaten loszulassen...
Meine Oma ist ein ziemlich quirrliger Mensch, sie kocht und backt super und hat früher die ganze Zeit gehäkelt und gestrickt. Es ist schwer, sich vorzustellen, was sie schon alles erlebt hat, was unserer Generation hoffentlich erspart bleibt.
So nun vom ersten zum relativ belanglosen.
Kurstreffen am Mittwoch war lustig. Die Ka, die Lisa und die Anne haben lustig Tequila gebechert und Kathrin hat ganz offen von ihrem Glücksschlübba berichtet. xDD
Heute Abend ist Boxengasse, ich bin ganz schön gespannt :)
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